Worpswede 2017
Hier mal ein Reisebericht von einem Gast, der die Fotofreunde Michael, Markus, Ingeborg, Gerd, Hermann-Josef und Heiner vom 12. Bis 15. Oktober 2017 nach Worpswede begleitet hat. Angereist sind wir nicht gemeinsam, als Treffpunkt hatten wir das Hotel „Worpsweder Tor“ abgesprochen, von dem aus wir am Nachmittag zusammen einen Rundgang durch Worpswede gemacht haben. Vorbei am in Iglu-Form gebauten Holzhaus eines Worpsweder Künstlers bis zum Niedersachsenstein auf dem 50 m hohen Weberberg. Nachdem am zweiten Tag die Frühaufsteher bereits zum Sonnenaufgang ins Teufelsmoor gefahren sind, haben wir tagsüber bei herrlichstem Spätsommerwetter eine Wanderung durchs Moor gemacht, bei der wir viele einzeln stehende markante Bäume, Wassertümpel und weite Landschaften fotografieren konnten. Mittags legten wir eine kurze Rast in dem Selbstbedienungscafé eines Moorbauernhofs ein. Die Wanderung wurde immer länger, am Ende waren es ungefähr 15 spontane Kilometer, aber dafür gab es immer mehr Landschaftsmotive. Zum Abend hin mussten wir uns richtig sputen, damit wir pünktlich zum Anleger für die gebuchte Torfkahnfahrt kamen. Leider fehlte der Bootsführer, denn der hatte uns vergessen, erschien aber nach einer telefonischen Erinnerung, um uns dann auf der durch das Teufelsmoor führenden Hamme bequem an den Motiven vorbeifuhr. Das waren die tollen Spiegelungen der Bäume im Wasser, von allen Objektiven begehrt.
Am nächsten Tag sollten die Kraniche, die auf ihrem Flug ins Winterquartier auf den abgeernteten Feldern und Wiesen in der Umgebung von Worpswede Rast machten, vor die Objektive. Ein schwieriges Unterfangen – denn wir wurden vorher darauf aufmerksam gemacht, dass die Vögel sehr scheu seien und wir uns auf maximal 300 Meter nähern dürften, und dass auch noch im Auto sitzend, da die scheuen Vögel sonst sofort flüchten würden. Die Jagd ging los: Michael, Markus und Hermann-Josef in einem Auto, Ingeborg und Gerd in dem zweiten, Heiner und ich im dritten. Wenn irgendwo in der Ferne auf einem Feld die Kranichschwärme sichtbar waren, stoppten wir am Straßenrand, auf Feldzufahrten oder Privatwegen, zückten die Kameras und hielten einfach drauf. So sind interessante Aufnahmen gelungen.
Leider flogen die Vögel am Abend erst nach Einbruch der Dunkelheit zu ihren Schlafplätzen, sodass das Licht für Aufnahmen dort nicht mehr ausreichte. Aber auch so ein spektakulärer Anblick.Zwischendurch schauten wir uns die Kirche und den darum herumliegenden Friedhof mit aufwendigen Grabmalen von Paula Modersohn-Becker oder Fritz Mackensen und Kunstwerken von Waldemar Otto an.
Am letzten Tag starteten wir nach dem Frühstück die Rückfahrt, glücklicherweise alle, niemand ist als Teufelsmoorleiche zurückgeblieben.
Thomas Heimann